Indikationen

Neurologie

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Das Nervensystem des menschlichen Körpers hat große Ähnlichkeit mit den von der TCM beschriebenen Meridianen (Akupunktur-Leitbahnen). Wie ein Netz aus Straßen mit Hauptstraßen, Seitenwegen bis zu kleinsten Verästelungen durchziehen Nerven wie auch Meridiane den Organismus. Durch diese gemeinsame Sichtweise ist es der TCM möglich, bei Erkrankungen der Nerven hilfreiche Behandlungsansätze bereit zu stellen, meist in Form von Akupunktur und Chinesischen Heilkräutern.

Eine halbseitige Gesichtslähmung kann über Nacht auftreten und ist für die Betroffenen oft ein Schock. Aus Sicht der TCM ist Wind in die Leitbahnen (Meridiane) eingedrungen, wodurch der Qi-Fluss vollständig blockiert wird. Eine Nervenlähmung, Missempfindungen und auch Schmerzen sind die Folgen.
Es ist wichtig bei einer Fazialisparese möglichst zeitnah zu behandeln, um den eingedrungen „Wind“ mit Hilfe von Akupunktur und Chinesischen Arzneimitteln wieder zu eliminieren und langfristigen Folgen vorzubeugen.

MS wird auch als Encephalomyelitis disseminata (ED) bezeichnet, also als Entzündung der Nervenzellen und Nervenumhüllungen im Gehirn. Es handelt sich um eine Autoimmunkrankheit, bei der der Körper fälschlicherweise eigene Nervenzellen attackiert. Die Symptome sind sehr mannigfaltig und reichen von Sehstörungen, Missempfindungen bis hin zu Lähmungen im späteren Verlauf. Auch die Entwicklung der MS ist unterschiedlich: manche Patienten erleiden einzelne Schübe in großen Abständen, währende andere eine kontinuierlichen Verlaufsform zeigen.
Die TCM versteht diese Autoimmunerkrankung so, dass die natürlichen Abläufe des Organismus durcheinander gekommen ist und strebt danach, die gestörten Energien wieder zu ordnen und so den Selbstangriff zu vermeiden. Hierfür ist eine Behandlung mit chinesischen Arzneimitteln wichtig und Akupunktur kann helfen, Nervenstörungen wie Kribbeln und Parästhesien zu reduzieren.

Alle Menschen sind Stress ausgesetzt. Bis zu einem gewissen Grad ist dieser sogar förderlich, denn er aktiviert und motiviert zum Tun (Eustress). Nimmt der Stress jedoch überhand und es fehlen Zeiten des Ausgleichs und der Ruhe wird der Stress zur Belastung und es stellen sich Störungen ein. Aus Sicht der TCM ist Stress feurig und eine Yang-Energie. Wenn dann auch noch zu wenig Ruhezeiten möglich sind, in denen das stabilisierende Yin wieder für Balance sorgen kann, wird der Qi-Fluss „eingeschnürt“ und es kann überall im Organismus zu Problemen kommen: Unruhe, Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen bis hin zu Erschöpfung und Burnout sind typische Folgen. So kann die TCM eine wichtige Rolle in unseren westlichen Lifestyle spielen: als Prophylaxe, um das Gleichgewicht zu bewahren und für das Öffnen und Wiederherstellen der blockierten Energien, wenn sich bereits Störungen eingestellt haben.

Schlecht einschlafen oder nachts nicht Durchschlafen können sind häufig Folgen von Stress. Die Chinesische Medizin betrachtet Schlafstörungen sehr differenziert: so kann beispielsweise lang dauernder Stress zu „innerer Hitze“ geführt haben, die den Schlaf stört. Schlecht Schlafen erschöpft wiederum Yin und Blut (chinesisch Xue), womit der Ruhepol geschwächt wird, der eigentlich den Schlaf stabilisiert. So kann ein Teufelskreis entstehen. Die Behandlung mit TCM verfolgt die Ziele Stress und Anspannung zu reduzieren, Körper und Geist zur Ruhe zu bringen und so den Schlaf zu stabilisieren.

Bestehen Stress oder Schlaflosigkeit über einen längeren Zeitraum, kann dies zu einer chronischen Erschöpfung (chronic fatigue) und Burnout führen. Auch die TCM kennt diesen Verlauf und beschreibt den Verlust an Energie als Erschöpfung von Qi (aktiver Lebensenergie), Xue und Yin bis hin zum Essenzverlust (Schwächung tiefliegender Energien). Eine Neuordnung des eigenen Lebens ist unumgänglich und die TCM kann Unterstützung bieten, die eigenen Batterien mit Hilfe von Qigong-Übungen, Akupunktur und Chinesischen Heilkräutern wieder aufzuladen.

Stimmungen und Stimmungsveränderungen sind aus Sicht der TCM normal. Bleiben jedoch starke Gefühle über zu lange Zeit bestehen, beginnen sie den Qi-Fluss zu stören und es entstehen Disharmonien. Je nachdem, welche Emotion vorherrschend ist, kann es zu einem Ungleichgewicht in einer der so genannten „Fünf Wandlungsphasen“ kommen, seelische und körperliche Beschwerden beginnen sich zu entwickeln. Schließlich kommt es zu Erkrankungen, die wir als Depression, Ängste, Panikattacken aber auch Unruhe und manischem Verhalten kennen. Bei leichten Verstimmungen kann die TCM Hilfestellung leisten, den Fluss der Emotionen wieder herzustellen. Psychische oder sogar psychiatrische Erkrankungen gehören unbedingt in die Hände eines entsprechenden Facharztes, doch kann eine Begleitung mit TCM die Wirksamkeit der Behandlung unterstützen. Zur Einführung in die Thematik sei das Buch „Fernöstliche Heilkunst für die Seele“ von Dr. Schwarz (gemeinsam mit Petra Hollweg) empfohlen, das auch einen ausführlichen Selbsttest bereithält.

Als Neuropathien werden Störungen der Nervenwahrnehmungen bezeichnet, die sich in verminderter Empfindung, Ameisenlaufen und Brennen äußern können. Meist sind die Füße und Beine betroffen. Es gibt viele Ursachen, am häufigsten sind Diabetes, Vitaminmangel und toxische Einflüsse (z.B. nach einer Chemotherapie) zu nennen, aber auch genetische Faktoren spielen eine Rolle. Aus TCM-Sicht kann hier das Qi – das für eine korrekte Empfindungswahrnehmung zuständig ist – nicht bis in die Beine gelangen, entweder aufgrund eines Qi-Mangels oder aufgrund von Blockaden. Eine Behandlung erfolgt mit Heilkräutern und Akupunktur, mit dem Ziel, die Leitbahnen in den Beinen wieder durchgängig zu machen.

Unruhige Beine, sobald man schlafen will – für viele ein Problem. Ähnlich wie bei der Polyneuropathie sieht die TCM dies als Störung im Energiefluss. Vorrang hat die Lösung von Blockaden in den Leitbahnen der Beine, um die natürlich Balance wiederherzustellen und die Beschwerden zu beruhigen.

Sie wollen mit dem Rauchen aufhören? Die Entscheidung können – und müssen! – Sie selbst treffen. Wenn Ihnen jedoch das Verlangen und die Sucht nach Nikotin das Aufhören erschweren, hat sich eine Unterstützung der Raucherentwöhnung mit Akupunktur und Ohrakupunktur als hilfreich erwiesen, um die Entzugserscheinungen zu lindern.